Wie richtiges Gehen funktioniert und warum es wichtig ist

Physiotherapeut Eugen Kloos der Physiotherapie Theraforum in München-Forstenried.
Eugen Kloos
14 Okt 2025
5 min lesen

Introduction

Gehen ist nicht einfach nur ein Schritt nach vorne. Es ist ein komplexer Vorgang, an dem der ganze Körper beteiligt ist: Arme, Beine, Becken und Wirbelsäule. Damit wir uns stabil und ohne Überlastung der Gelenke bewegen können, muss alles im Körper gut zusammenarbeiten.

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Wie sich die Wirbelsäule bewegt

Beim Gehen bewegt sich die Wirbelsäule in drei Richtungen:

• nach vorne und hinten (wie beim Beugen oder Aufrichten),

• seitlich (Neigung nach rechts und links),

• rotierend (Drehung nach rechts und links).

Diese Bewegungen helfen dem Körper, das Gleichgewicht zu halten und Energie zwischen Beinen und Oberkörper zu übertragen – in beide Richtungen.

Wie das Becken arbeitet

Auch das Becken bewegt sich in drei Ebenen:

• es kippt leicht nach vorne und hinten,

• eine Seite hebt sich, die andere senkt sich,

• es dreht sich nach rechts und links.

Was die Beine tun

Beim Gehen:

Das vordere Bein beugt sich, dreht sich leicht nach außen und bewegt sich in Richtung Körpermitte.

Das hintere Bein streckt sich, geht nach hinten und rotiert leicht nach innen.

Wichtig: Wenn das Becken leicht nach vorne kippt, kann die Hüfte besser gestreckt werden, was den Schritt freier macht.

Was mit dem Unterschenkel passiert

Der Unterschenkel (der untere Teil des Beins) sollte sich entgegengesetzt zum Oberschenkel bewegen. Das schafft Stabilität im Knie und schützt es vor Überlastung.

Ein paar Worte zu den Füßen

Die Füße sind unsere Basis. Ihr Zustand entscheidet darüber, wie stabil und geschmeidig wir gehen. Ideal ist, wenn sie sich gut abrollen und flexibel auf den Boden reagieren.

Was die Arme machen

Die Arme schwingen beim Gehen entgegengesetzt zu den Beinen. Das hilft, das Gleichgewicht zu halten.

Wenn z. B. das rechte Bein nach vorne geht, bewegt sich der linke Arm ebenfalls nach vorne.

Diese gegenläufige Bewegung sorgt für Rotation im Brust- und Lendenbereich. Damit die Arme sich frei mitbewegen können, müssen auch die Schulterblätter beweglich sein.

Gewichtsverlagerung und Balance

Bei jedem Schritt verlagern wir unser Körpergewicht von einer Seite auf die andere – von rechts nach links und umgekehrt. Auch das verlangt eine gut koordinierte Körperarbeit.

Welche Muskeln wichtig sind

Damit all diese Bewegungen gut ablaufen, brauchen wir kräftige, aktive Muskeln:

Schräge Bauchmuskeln – helfen bei Drehbewegungen und Stabilität,

Gesäßmuskeln – sorgen für Kraft und Ausdauer beim Gehen,

Oberschenkelmuskulatur (vorne und hinten) – arbeiten als Antrieb und Stoßdämpfer.

Jeder Mensch ist unterschiedlich gebaut

Jeder hat individuelle anatomische Eigenschaften:

Bei manchen Menschen dreht sich der Körper mehr, bei anderen ist ein Hüftgelenk beweglicher als das andere.

Aber wer versteht, wie gutes Gehen funktioniert, kann gezielt an seiner Technik arbeiten und das Risiko für Schmerzen in Knien, Rücken oder Nacken verringern.

Wie richtiges Gehen funktioniert – und warum es so wichtig ist

Gehen sieht einfach aus – ist es aber nicht. Es ist ein komplexer Prozess, bei dem der ganze Körper mitarbeitet: 🧠🦴💪

Damit wir stabil, schmerzfrei und effizient gehen können, müssen folgende Systeme perfekt zusammenspielen:

1. Die Wirbelsäule

Sie bewegt sich beim Gehen in 3 Richtungen:

• beugt und streckt sich

• neigt sich seitlich

• rotiert nach rechts und links

Das hilft, Energie vom Unterkörper zum Oberkörper zu übertragen – und umgekehrt.

2. Das Becken

Auch das Becken ist aktiv:

• kippt nach vorne und hinten

• eine Seite hebt sich, die andere senkt sich

• dreht sich in beide Richtungen

Das sorgt für einen fließenden, ausgeglichenen Schritt ohne Überlastung.

3. Die Beine

• Das vordere Bein: beugt sich, rotiert leicht nach außen, nähert sich der Körpermitte

• Das hintere Bein: streckt sich, geht zurück, rotiert leicht nach innen

Ein leichtes Vorwärtskippen des Beckens verbessert die Hüftstreckung und macht den Schritt effizienter.

4. Der Unterschenkel

Er bewegt sich entgegengesetzt zum Oberschenkel, um das Knie zu stabilisieren und vor Überlastung zu schützen.

5. Die Füße

Fitte Füße = stabiles Gehen.

• Sie sollten sich gut abrollen

• flexibel und reaktiv auf den Boden arbeiten

6. Die Arme

Sie bewegen sich entgegengesetzt zu den Beinen und halten das Gleichgewicht.

Wenn das rechte Bein vorne ist – ist der linke Arm auch vorn.

Wichtig: Schulterblätter müssen beweglich sein.

7. Gewichtsverlagerung

Bei jedem Schritt verlagerst du dein Gewicht von rechts nach links.

Das passiert unbewusst – aber dein Körper muss es koordiniert ausführen, damit du nicht „kippelst“.

8. Die wichtigsten Muskeln

• schräge Bauchmuskeln

• Gesäßmuskulatur

• vordere & hintere Oberschenkelmuskeln

Sie geben dir Power, Stabilität und Schutz

Und das Wichtigste:

Jeder Mensch ist anders gebaut –

aber wenn du verstehst, wie Gehen funktioniert,

kannst du deine Technik verbessern und Schmerzen in Knie, Rücken oder Nacken vermeiden.

Und das Wichtigste:

Jeder Mensch ist anders gebaut, aber wenn du verstehst, wie Gehen funktioniert, kannst du deine Technik verbessern und Schmerzen in Knie, Rücken oder Nacken vermeiden.

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